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Welcher Dickenhobel taugt was?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Ich trage mich mit dem Gedanken einen Dickenhobel anzuschaffen. Welche Maschienen könnt Ihr mir empfehlen? Preislich sollte es deutlich unter 500 Euro liegen, deswegen habe ich dabei an z.B. diese hier gedacht: http://www.siltec-technik.de/de/Holz-und-Metallbearbeitung/Holzbearbeitung/Drechselmaschinen/JET-JWP...

Mir geht es hauptsächlich um das Dickenhobeln. Die Schmalseiten würde ich notfalls mit dem Frästisch abgerichtet bekommen.
53 ANTWORTEN 53

Fernton
Ehemaliges Mitglied
Olli_0815:
Wie bekommt man Schnittholz, dass in Längsrichtung krumm oder gar windschief ist, nur mit dem Dickenhobel plan bzw. gerade?
Rechts und links ein gerades Stück Holz dran kleben und dann hobeln.

Jetzt können wir natürlich noch in Ruhe darüber diskutieren woher man das gerade Stück Holz für die beiden Seiten bekommt wenn man nur einen Dickenhobel hat ... emoticon.teeth_smile.title

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hmm, Heiko ist Tischlermeister. Heiko richtet die Bohle vor dem Dickenhobeln mit der Raubank ab. Das gehört zu den vielen Dingen, die ich als Laie niemals im Leben beherrschen werde. Schon allein der Zeitaufwand und das leidige Schärfen schrecken mich ab. Aber mein Respekt für jeden hier im Forum, der das kann. Fügen mit der TS+FS wird bei schmalen Rahmen auch schwierig. Daher mein Tipp mit dem Schiebeschlitten.

@Fernton: Das wäre mir zu umständlich. Dann würde ich mir eher ein Fräsbrücke für die OF basteln und den Werktisch als plane Referenzfläche benutzen.

gschafft
Platinmitglied
Fernton:
Bitte vergiss die Ersatz-Hobelmesser nicht. Oder wenigstens den Schleifservice dafür. Die Dinger möchte ich von Hand nicht schleifen müssen.

Ja... mal schauen was die Dinger wieder kosten... emoticon.eek.title

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo,

ich denke ich kann hier ein wenig zur Aufklärung beitragen 🙂
Erst mal das allereinfachste: Die Ersatzmesser für die Makita liegen bei etwa 25 Euro, da wird nichts geschliffen, das sind Wendemesser, die man auch nicht einstellen muss. Der Messerwechsel dauert nur wenige Minuten.

Zum Abrichten:
Ein entscheidender Punkt ist schonmal der Holzeinkauf. Ich habe den Eindruck, dass viele Hobbyholzwerker sich von den größten Schrott andrehen lassen. Zumindest sehe ich das auf vielen Fotos, die eingestellt werden. Da werden Bohlen gezeigt, die ich meinem Händler niemals abkaufen würde. Mein Händler traut sich auch nicht mir sowas zu schicken. Ich ordere 95% meines Holzes telefonisch. Das Holz, das ich bekomme ist schon mal sehr gerade und verdrehtes Holz verarbeite ich erst garnicht. Das würde ich direkt wieder zurückschicken.

80% der Abrichtarbeit erledigt der Dickenhobel. Durch gezieltes verstellen der Zustellung während des Durchlaufes begradige ich das Holz. Wenn man es ein paar mal gemacht hat, geht das sehr gut. Man muss auch bedenken, dass bei diesen reinen Dickenhobelmaschinen der Auflagetisch länger ist, als bei vielen Kombimaschinen. Das Werkstück liegt also auf einem langen Tisch auf, was wiederum das Aushobeln erleichtert. Man brauch lediglich eine annähernd plane Referenzfläche.

Man sollte sich auch vor Augen führen, in welchen Fällen man absolut gerade und eventuell auch lange, absolut gerade Werkstücke braucht. Ein Beispiel: Eine 2m lange Schrankseite, 20mm stark muss nicht absolut gerade sein. Das ist sie auch nur ganz kurz, nach einem Tag wird sie nicht mehr gerade sein. Am fertigen Regal sollte diese Schrankseite dann durch die Gesamtkonstruktion gerade gehalten werden.

Ich habe es schon in Foren und auch auf meinem Blog geschrieben. Ein reiner Dickenhobel muss zur eigenen Arbeitsweise passen. So oft richte ich nicht von Hand ab. Ich verwende auch sehr viel fertig gekauftes Leimholz (Durchgehende Lamellen, also das gute). Und im Notfall kann ich auch mal auf eine große Abrichte zugreifen. Aber das ist nur selten der Fall.

Gruß

Heiko

Fernton
Ehemaliges Mitglied
holzbastler:
Ich habe den Eindruck, dass viele Hobbyholzwerker sich von den größten Schrott andrehen lassen.
Das ist tatsächlich ein Problem. Das ist natürlich zum einem häufig dem Kauf im Bau- statt im Fachmarkt geschuldet. Zum anderen muss man natürlich um gutes Holz zu erkennen auch erst mal welches gesehen haben - und dann noch verstanden haben warum es gut/besser ist. Das bringt einem Heimwerker aber keiner bei und hier helfen die Tipps aus dem Netz nur bedingt weiter.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Fernton:
Das ist tatsächlich ein Problem. Das ist natürlich zum einem häufig dem Kauf im Bau- statt im Fachmarkt geschuldet. Zum anderen muss man natürlich um gutes Holz zu erkennen auch erst mal welches gesehen haben - und dann noch verstanden haben warum es gut/besser ist. Das bringt einem Heimwerker aber keiner bei und hier helfen die Tipps aus dem Netz nur bedingt weiter.



... und Du hast den PREIS vergessen.. 😉

Es wird jede Menge Geld für den 3./4./5. Akkuschrauber rausgeworfen aber wenn Material gekauft wird, geht es am liebsten zur Resterampe ...

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Heiko,
Du beschreibst hier Deine Situation als gewerbetreibender Tischlermeister. Das klingt alles sehr easy. Ich beneide Dich um Deinen Holzhändler und vor allen Dingen um Deine Einkaufspreise. emoticon.regular_smile.title Leimholz mit durchgehenden Lamellen hab ich noch nie im Fachhandel gekauft. Das ist für mich als Privatkunde so teuer, da kann ich den Schrank auch gleich im Möbelhaus kaufen. Eiche Schnittholz kostet mich z.B. beim Händler 1750€/m3, völlig uninteressant. Da fahre ich lieber ins Sägewerk hole mein Holz direkt beim Erzeuger und mach mein Leimholz selber. Gehört für mich zum Hobby dazu.
Auf den Fotos aus den Hobbywerkstätten sehe ich neben dem Schrottholz auch fast überall eine kombinierte Abricht Dickenhobelmaschine stehen. emoticon.rolleyes.title
Kennst Du einen Heimwerker, der Massivholzmöbel baut und auch nur mit dem Dickenhobel arbeitet?

@Fernton: Schnittholz bekommst Du nicht im Baumarkt.

Viele Grüße
Olli

Holzwurm8686
Goldmitglied
Ich hab den Dickenhobel von Makita 2012NB und bin sehr zufrieden damit...... selbst 27cm breite Bohlen sind kein Problem.

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
@Holzwurm8686: Welche Holzart bei welcher Spanabnahme? Wie lang und wie dick sind die Bohlen? Wie gehst Du beim Abrichten mit dem Dickenhobel vor?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Hallo Olli,
Olli_0815:

Du beschreibst hier Deine Situation als gewerbetreibender Tischlermeister. Das klingt alles sehr easy. Ich beneide Dich um Deinen Holzhändler und vor allen Dingen um Deine Einkaufspreise. emoticon.regular_smile.title

Woher kennst du meine EK Preise? Ich glaube du überschätzt die Rabatte, die ich als Kleinabnehmer, der ich bei meinem Holzhändler bin, bekomme.
Olli_0815:

Leimholz mit durchgehenden Lamellen hab ich noch nie im Fachhandel gekauft. Das ist für mich als Privatkunde so teuer, da kann ich den Schrank auch gleich im Möbelhaus kaufen. Eiche Schnittholz kostet mich z.B. beim Händler 1750€/m3, völlig uninteressant. Da fahre ich lieber ins Sägewerk hole mein Holz direkt beim Erzeuger und mach mein Leimholz selber. Gehört für mich zum Hobby dazu.

Es muss halt jeder selbst wissen, ob er lieber Zeit oder Geld investiert.
Olli_0815:

Auf den Fotos aus den Hobbywerkstätten sehe ich neben dem Schrottholz auch fast überall eine kombinierte Abricht Dickenhobelmaschine stehen. emoticon.rolleyes.title

Schön, dass du den Zusammenhang erkannt hast.
Olli_0815:

Kennst Du einen Heimwerker, der Massivholzmöbel baut und auch nur mit dem Dickenhobel arbeitet?

Ja, ich habe in meinen Kursen einige kennengelernt.

Ich habe auch schon einige Male meine Methode mit dem Dickenhobel aus krummem Holz gerades zu machen in Kursen gezeigt. Es ist keine Hexerei.

Olli_0815:
@Holzwurm8686: Welche Holzart bei welcher Spanabnahme? Wie lang und wie dick sind die Bohlen?


ich erlaube mir da auch drauf zu antworten:
Ich habe im Dezember mit jemandem zusammen Ansteckplatten für einen Tisch hergestellt, also Teile, die gerade sein müssen. Die knapp 2m langen Eiche Bohlen waren bis zu 280mm breit. Da ist eine Spanabname bis 1mm realistisch. Die Maschine kann mehr, aber dann jault sie schon ganz ordentlich. Alle Teile des Tisches wurden nur mit dem Dickenhobel gehobelt, ohne vorher gesondert abzurichten. Nur durch gezielte Spanabnahme während des Hobelns.

Das Ausgangsmaterial kannst du dir hier ansehen:
http://youtu.be/l3aBEax8t_M?t=8m26s

Ich habe auch schon selbst hergestelltes Leimholz mit ca. 300mm Breite auf nur 3mm herunter gehobelt. Dann aber zum Schluss mit geringerer Spanabnahme.

Im Vergleich, hat die Makita 2012NB die gleiche Leistung im Bezug auf die maximale Spanabnahme wie meine Metabo ADH1626 (380V Modell), die ich vorher hatte. Allerdings hat die Makita das bessere Hobelbild.


Ich kann nur immer wieder betonen, dass Massivholzbearbeitung nur mit Dickenhobel funktionieren kann. Wenn man sich darauf einläßt und es eben zur eigenen Arbeitsweise bzw. Materialverfügbarkeit passt.

Gruß

Heiko