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Aktionen gegen das Insektensterben?

JoergC
Diamantmitglied
Nachdem im Thread Vögel Füttern Richtung Insektensterben abgedriftet wurde, setze ich dazu mal hier die Diskussion fort.

Woran, glaubt Ihr, liegen die Ursachen im Insektensterben?
Kann man als kleiner Privatling aktiv was gegen das Insektensterben tun?
Bringen kleine Blumenwiesen und insektenhotels im eigenen Garten was?
Was müsste man tun, um dem Insektensterben entgegen zu wirken?
71 ANTWORTEN 71

JoergC
Diamantmitglied
Diesen romantisierten Kleinbauern, der ausgewogen produzierte und stabile Preise hatte, den gab es nie. Zu allen Zeit haben Bauern ums Überleben gekämpft.
Ausnahmen waren in einigen Landstrichen Großbauern, die ähnlich dem Adel, durch geschickte Heiratspolitik immer größere Höfe hatten und immer Mehr Land darum ihr Eigen nannten.

Die Frage ist: hat der Bauer von sich aus sich spezialisiert, um mehr Profit heraus zu schlagen (welcher Profit bitte?), oder war gewzungen, durch den Preisdruck von Handel und Industrie irgendwie zu rationalisieren, was in dem Fall spezialisieren heißt? Und durch erhöhte Produktion hat er nur versucht dem Preisverfall entgegen zu wirken. Wenn der Preis im Keller ist, hat in seiner Nische doch nur die eine Möglichkeit: Menge erhöhen, um wieder auf ein überlebensfähiges Einkommen zu kommen.

Wenn morgen bei Aldi, Lidl und Edeka das Kilo Fleisch das dreifache kostet, dann glaubt doch nicht jemand ernsthaft, dass dadurch auch der Bauer das dreifach verdient!

Hoizbastla
Diamantmitglied
Also Insektenhotel hängen bei mir 2...
Gewisse Flächen werden extra für Wildbienen angebaut, und im Garten erfreue ich mich drüber, wenn die friedlichen Bienen durch die Gegend brummen anstelle der gestressten Honigbiene.
Unsere Grünflächen werden 2 mal pro Jahr gemäht einzig der Hof, der kommt alle 2 bis 3 Wochen dran.
Und auch beim Springbrunnen sind bienenfreundliche Pflanzen angebaut

JoergC
Diamantmitglied
Ich versuche so oft wie möglich auf dem Markt zu kaufen, dort steht a.) der Bauer, den man fragen kann und b.) wer es nicht glaubt dann kann man sich vor Ort überzeugen, denn am Markstand steht die Adresse des Bauern daneben.


Wenn das wirklich ein Erzeugermarkt ist. Einverstanden, ebenso Hofläden.
Wenn das aber ein Markt ist, wo nur Händler stehen, die Ihr Zeug morgens in den Großmarkthallen eingekauft haben, dann hast gegenüber dem Supermarkt keinerlei Vorteil, außer einem besseren Gewissen zu einem höheren Preis.

JoergC
Diamantmitglied
Rainerle:
Vielleicht könnten wir mal Links hier posten, die inhaltlich hoch qualifizierte Inhalte liefern. Weniger optisch, sondern inhaltlich wie der Hinweis oben zu den Holzfasern von Weichholz. Oder optimaler Standort, Schatten oder volle Sonne? Ausrichtung der Einfluglöcher in welche Himmelsrichtung etc.

Ich bin für das Frühjahr dabei wenn es heißt: „Bau ein wertvolles Insektenhotels“. Maßgabe: Es muss nicht hübsch, sondern viel mehr optimal/zweckmäßig sein.

Wir sind oft mit mit den Hunden unterwegs und mir fällt immer wieder auf, dass Gemeinden Insektenhotels an Parkplätzen aufstellen, aber max. 1 Prozent der „Wohnungen“ genutzt sind. Ich schätze, da wird dann irgendwas verbaut, was den Insekten gar nicht gefällt. z.B. Lehm für Erdwespen in der vollen Sonne. Möglicherweise ist das denen viel zu heiß.

Vielleicht schaffen wir es eine für uns allgemein „perfekte“ Anleitung zusammen zu bekommen. Ob das dann jemand groß auf 1 oder 2 qm oder im kleinen auf 40 x 40 cm umsetzt, wäre Nebensache.


Ein Aktion Insektenhotel wäre auch was, mit dem ich mich anfreunden könnte.
Aber in dem Fall vielleicht nicht als Wettbewerb, wo jeder der schon mal ein Insektenhotel gebaut hat, halt sein Projekr einstellt, sondern als eine Aktion, die das Ganze Jahr in einem Unterforum begleitet wird.
Gerne mit einem Wettbewerb als Initialzündung, aber dann mit Nachverfolgung, wie es angenommen wird, wie sich der Besatz entwickelt, Beobachtungberichte, Erfahrungsaustuasch.
Dann wäre es vielleicht etwas nachhaltiger.

JoergC
Diamantmitglied
MrDitschy:

Tja, wenn du nachfragst, kannst sicher dessen Obst ernten ... aber dessen nicht auflesen ist ja auch gut für die Insekten usw..
Die Zeiten sind eben auch vorbei, als das sammeln von Fallobst noch verkauft wurde um Most daraus zu machen .... die Menschheit ist eben bequemer geworden.

Och, das gibt es schon noch. Meine Mutter hat erst kürz ganz billig Fallobst-Äpfel gekauft, um davon Apfelgelee zu kochen.

chief
Diamantmitglied
@JoergC Die Idee eines "Insektenhotel Wettbewerb mit Nachhaltigkeitskomponente" gefällt mir sehr gut.

Holzhugo
Alter Hase
MrDitschy:
Denke auch, des allen Übels ist wenn den Bauern zu verdanken. Immer weniger arbeiten wollen und im Gegennzug aber mehr Ackerland bewirtschaften um noch mehr rentabel zu verdienen, hat eben dessen Kehrseite.
Wenn ich denke, vor 20 Jahren wurde ein näherer Hof mit Ackerland noch von zwei Leuten Vollzeit bewirtschaftet, heute wird dessen bisschen Ackerland in Nebenerwerb bestellt. Oder ein anderer Hof von vier Leuten meist Tag/Nacht, heute sieht man nur noch seltenst einen Mann, dass aber bei fast doppelter Hecktarfläche. Usw. ... also hier dezimiert sich der Bauer irgendwie selbst und jammert noch darüber.

O je, das trieft von Vorurteilen Ditschy. Wer sagt dass die Bauern immer weniger arbeiten? Der muss sich ständig vergrößern um rentabel zu bleiben und ich spreche da vom Landwirt mit ca. 150-200 ha Ackerfläche. Der gute Mann konnte vor 20 Jahren von 30 ha leben, lange vorbei, jetzt sich gar keinen Mitarbeiter mehr leisten und seine Frau versucht einen Hofladen zu betreiben um zum Einkommen etwas beizusteuern. Wie gesagt, kein Großgrundbesitzer mit 1000 ha im Osten oder Polen. Der fährt natürlich mit dem G-Modell auf die Äcker zur Kontrolle. Mein Landwirt um die Ecke fährt Fendt und als Zweitwagen einen Massen-Ford.

ferdi_007
Goldmitglied
JoergC:


Wenn das wirklich ein Erzeugermarkt ist. Einverstanden, ebenso Hofläden.
Wenn das aber ein Markt ist, wo nur Händler stehen, die Ihr Zeug morgens in den Großmarkthallen eingekauft haben, dann hast gegenüber dem Supermarkt keinerlei Vorteil, außer einem besseren Gewissen zu einem höheren Preis.


Ich habe inzwischen das Glück, dort zu wohnen wo auch viele Erzeuger in der Nähe sind. Und die durch intelligente Vernetzung und Vermarktung auch eine gute Produktbreite anbieten können. Manchmal ist natürlich auch Menschenverstand gefragt. Ein kleiner Blick hinter die Markttheke auf die dort gelagerten Verpackungen verrät viel. Logischerweise kommen natürlich Orangen, die auf dem Markt verkauft werden, nicht von der Alb.

Pauschalkritik hilft meiner Meinung nach aber nicht. Wer in den Discounter rennt sich das allerbilligste kauft, mit dem Argument, daß der arme kleine Mann nix ändern kann, weil der große böse Weltmarkt alles bestimmt. Der hat von vorn herein verloren. Man muss sich natürlich auch selbst ein wenig schlau machen.

Man muß immer noch selbst handeln. Die eine Blume im Vorgarten, die für Insekten nützlich ist, ist immer noch besser als gar keine.

JoergC
Diamantmitglied
ferdi_007:


Logischerweise kommen natürlich Orangen, die auf dem Markt verkauft werden, nicht von der Alb.


Das enttäuscht mich jetzt. Wo krieg ich dann meine Zitrusfrüchte aus regionalem Anbau her? emoticon.smilie_ironie02.title

(Ich weiß, es gibt Zitronen und Orangenbäume auf der Mainau, aber zweifle daran, dass der Markt dadurch abgedeckt werden kann)

ferdi_007
Goldmitglied
chief:
@JoergC Die Idee eines "Insektenhotel Wettbewerb mit Nachhaltigkeitskomponente" gefällt mir sehr gut.


Ich würde mitmachen!