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Entladeschlussspannung 10,8V Akkus

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Weiß zufällig jemand, wie hoch (tief) die Entladeschlussspannung bei 10.8V Akkus ist?

Hat schon mal jemand so einen Akkus zerlegt? Gehören die 3 außenliegenden Kontakte zu den einzelen Zellen des Akkus?

Danke schon mal!
12 ANTWORTEN 12

kraemerk
Alter Hase
Es gilt inzwischen in Fachkreisen als gesichert, dass die Gebrauchsdauer und Sicherheit von Lithium Ionen Akkus aller Varianten (LiPo, LiFe usw.) durch folgende Betriebsbedingungen beeinträchtigt wird: 1) Lagerung in vollgeladenem Zustand und bei Temperaturen über 25 grd 2) Tiefentladung 3) Lagern, Entladen und Laden bei hohen Temperaturen (über 30 grad) bedingt durch hohe Umgebungstemperatur oder hohe Ströme. Erforderlich sind deshalb a) Messen der Akkutemperatur, reduzieren oder abschalten von Lade- bzw. Entladestrom mit steigender Temperatur b) Spanungsbegrenzung beim Laden für jede einzelne Akku-Zelle (Ballancing) c) Begrenzung des Entladestroms zum Schutz von Akku und Gerät (Überlast).

Die Entladeschlusspannung ist vom Typ des Akkus abhängig und kann zuverlässig nur dem Datenblatt des Herstellers entnommen werden. Außerdem ist die Entladeschlussspannung lastabhängig und kann nur unter Last als Kriterium verwendet werden. Üblich ist ein Wert von 2,5 V pro Zelle, alos 7,5 V für einen 10,8 V Akku.

Die Gebrauchsdauer in Sinne der Anzahl Entladezyklen ist von der Entladetiefe stark abhängig. Hierfür werden vom Herstelelr üblicherweise Kurven angegeben. Typisch wird bei nur 50% Entaldung mehr als die dreifache Zyklenzahl erreicht, als bei vollständiger Entladung.

Es ist sehr bedauerlich, dass Bosch die üblichen Vorsichtsmaßnahmen bei Li-Akkus ausser Acht lässt: Messen der Zellspannung jeder Zelle und Ballancer beim Laden (im Ladegerät); dito Messen der Zellspannung jeder Zelle und Ballancer beim Entladen (im Elektrowerkzeug); eine "Storage" Stellung beim Laden, wenn die Akkus längere Zeit weggelegt werden sollen.

kjs
Diamantmitglied
kraemerk:
Die Entladeschlusspannung ist vom Typ des Akkus abhängig und kann zuverlässig nur dem Datenblatt des Herstellers entnommen werden. Außerdem ist die Entladeschlussspannung lastabhängig und kann nur unter Last als Kriterium verwendet werden. Üblich ist ein Wert von 2,5 V pro Zelle, alos 7,5 V für einen 10,8 V Akku.

Das ist in Wirklichkeit sogar noch komplizierter. Da die Zellen auch einen Innenwiderstand haben muß man zur richtigen Abschaltung auch noch den Strom messen um den richtigen Wert zu bekommen.
Um das zu implementieren müßte man in den Akkupack einen Teil der Elektronik integrieren oder man braucht bei mehrzelligen Packs eine ganze Menge Kontakte am Akku. Das treibt die Herstellungskosten hoch da auch die entsprechenden Ladekontroller mindestens 0,25€ teurer sind (es gibt sie ja). Außerdem müßte auch noch eine Überwachung für den Entladezyklus rein die auch wieder Geld kostet. Da sind schnell 5€ an Herstellkosten weg und das kann man sich im Konkurrenzkampf nicht leisten.
Bei Wechselakkus die auch extern geladen werden können wird das noch mehr Aufwand und eigentlich müßte da dann der gesamte Müll im Akkupack sein. Da haben Handies einen echten Vorteil. Nur eine Zelle und die gesamte Elektronik im Gerät (aber da wird auch gepfuscht).

Da die Mehrheit der Endverbraucher das nicht weiß, hauptsächlich nach Preis kauft und alle Hersteller die einfache Variante verwenden nimmt man eben nicht die optimale Version. Es geht ja auch damit und hält im Schnitt für ein paar Jahre. Es gibt schon einen Grund warum Akkus von der Garantie so ziemlich ausgeschlossen sind.

kraemerk
Alter Hase
Zitat von @kjs: "Das ist in Wirklichkeit sogar noch komplizierter. Da die Zellen auch einen Innenwiderstand haben muß man zur richtigen Abschaltung auch noch den Strom messen um den richtigen Wert zu bekommen."

Nun, die Entladekurven gelten für bestimmte Lastströme und berücksichtigen dabei den Innenwiderstand.

Richtig ist, dass Hersteller, auch Bosch, auf notwendige Sicherungsmaßnahmen (ein Batteriemanagment BMS für das Laden und Entladen, welches die von mir genannten Punkte berücksichtigt) bei Lithiumionen-Akkus verzichten, damit die Werkzeuge etwas billiger werden. Ein beabsichtigter Nebeneffekt ist, dass die Akkus weniger langen halten und die Hersteller Akkus als Ersatzteile verkaufen können.