Ich erinnere mich mit grausen an einen Tauchurlaub in Ägypten. Der Flug von Hamburg nach Marsa Alam sollte nur rund 4 Stunden dauern.
Auf dem Flug lief eigentlich alles entspannt. Gemütlich morgens um 9:00 Uhr in den Sitz gelehnt und die Augen zu gemacht. Als ich nach einiger Zeit wieder wach wurde und aus dem Fenster schaute, konnte ich den Nil und einen Haufen Häuser sehen. Eigentlich für die Route unnormal. Kurz darauf kam dann auch die Durchsage den Kapitäns, dass es Probleme mit der Schubregulierung des rechten Triebwerkes gab und wir unplanmäßig in Kairo zwischenlanden müssen. Gesagt getan. 20 Minuten später standen wir auf dem Rollfeld in Kairo. Nach rund drei Stunden des Wartens in der Maschine, die Triebwerke aus, somit auch keine Klimaanlage im Flieger und rund 45 Grad Innentemperatur, erklärte man uns, dass man zwar die Probleme am Triebwerk beheben konnte, wir aber nicht weiterfliegen könnten, ohne dass ein Lufthansa-Techniker eine Endabnahme gemacht hätte. Der würde mit der Abendmaschine, die gegen 22:00 in Kairo landen würde, kommen.
Nach einer weiteren Stunde im Flieger, durften wir dann in den Transitbereich des Flughafen wechseln. Unser Gepäck würde aber aus Sicherheitsgründen im Flugzeug bleiben. Im Transitbereich durften wir dann nochmals zwei weitere Stunden warten, bis uns ein Offizieller erklärte, man würde uns in ein Hotel am Flughafen bringen, in dem wir übernachten können, da wir erst am nächsten Tag weiterfliegen konnten. Eine weitere Stunde verging, bis endlich Busse bereit standen, die uns fahren konnten. Allerdings mussten wir, unter viel Protest, unsere Pässe abgeben, damit keiner der Passagiere selbstständig die Weiterreise antritt.
Endlich im Hotel angekommen, wurden uns dann die Zimmer zugeteilt. Wir bekamen eins im Gästehaus des Holtels, da das eigentliche Haupthaus voll war, da im Innenhof des Hotels eine Hochzeit stattfand. Leider saß die Musik der Hochzeit fast direkt vor unserem Fenster und beschallte uns bis um 2:30.
Zusätzlich hatten wir weder Handtücher, Wechselwäsche noch Zahnbürste im Handgepäck, da, wie schon geschrieben, der Flug ja nur Rund 4 Stunden dauern sollte. Bis zu dem Zeitpunkt hatten wir weder Getränke noch sonstige Verpflegung von der Fluggesellschaft bekommen, hätten wir uns nicht während des Aufenthaltes im Transitbereich des Flughafens zu Wucherpreisen selbst versorgt.
Zu unserem Glück hatte dann auch noch die Klimaanlage in unserem Zimmer einen Defekt. Sie konnte entweder nur „aus“ oder „volle Pulle“. Da es ohne Klima im Zimmer nicht auszuhalten war, mussten wir notgedrungen nackt in einem Eishaus schlafen, da wir unsere Klamotten im Waschbecken mit der Handwaschseife auswaschen mussten, um vor Schweißgeruch nicht umzukommen. Abens ließ man uns noch wissen, dass der Bus zum Flieger am nächsten Morgen um 9:00 starten würde.
Nach einer deutlich zu kurzen Nacht, standen wir um 7:00 auf und gingen zum Frühstück. Dort erfuhren wir dann von den anderen Mitreisenden, dass die Busse dann doch schon um 8:00 starten würden. Nach einem schnellen Frühstück ging es dann in die Busse. Allerdings mussten wir dann doch noch auf andere aus dem Flieger warten, da nicht alle mitbekommen hatten, dass die Busse eins Stunde früher abfahren sollten.
Am Flughafen angekommen, bekamen wir dann tatsächlich unsere Pässe zurück. Dann hieß es wieder warten. Man schickte uns von einem unklimatisierten Wartebereich zum nächsten, bis wir dann um 13:00 endlich in den Flieger durften.
Endlich am Ziel angekommen wartete zum Glück unser Transfer auf uns, der uns 1,5 Tage später zum Hotel brachte.
Da man nach einem Flug aber mindestens einen Tag warten muss, bis man tauchen kann, verbrachten wir den nächsten Tag erstmal mit der Erkundung der Hotelanlage. Leider zeigte sich dann bei mir und meiner Frau, dass die Nacht im Eishotel uns beiden eine Erkältung verpasst hatte und wir somit nicht mehr tauchen konnten. Wir haben also die restlichen 12 Tage im Hotel Sandkörner gezählt.
Schnorcheln hätten wir zwar können, aber leider gab es am Hausriff ab Mittags eine dermaßen starke ablandige Strömung, die selbst mir als erfahrener Taucher auf dem Rückweg zum Strand leicht die Panik in die Glieder fahren ließ, da ich trotz Flossen und damals noch guter Kondition massive Probleme hatte, zum Strand zurück zu kommen.