Das ist sie also....
...meine Werkstattmütze/Kappe/Basecap - oder wie auch immer man diese Kopfbedeckung nennen möchte - des ablaufenden Jahres. Wie ist das zu verstehen? Nun, wenn ich in meiner Garagenwerkstatt meinem Hobby nachgehe, dann trage ich immer eine solche. Und dieses Jahr war es eben diese dunkelgrüne aus dem Werbemittelfundus eines uns allen wohlbekannten Werkzeugmaschinenherstellers.
Sie sieht wahrlich nicht mehr jungfräulich aus. Abgenutzt an besonders belasteten Stellen, gezeichnet vom Schweiß des Trägers und den staubigen Emissionen seiner kreativen Ergüsse und seiner oft schmutzigen Taten. Sicher, sie teilt das Schicksal auch mit anderen Textilien. Aber verglichen mit den S3 Arbeitsschuhen, die oft sprichwörtlich im Dreck stehen oder der zur Arbeitshose degradierten Jeans, die auch schon mal etwas überschüssigen Leim vom Finger ihres Trägers zu erdulden hat, stellt sie doch im wahrsten Sinne den höchsten Punkt des Werkstattkleidungsarrangements dar. Und sie ist dem Kreativgeschehen am nächsten, sozusagen der Kronzeuge aller Entstehungsprozesse. Schließlich befindet sich in unmittelbarer Nähe unter ihr nur noch eine überschaubare Anzahl Haare und eine, zugegebenermaßen ziemliche dicke, Schädeldecke. Und dann kommt schon der Hauptrechner, anderswo auch als Gehirn bekannt. Und genau hier entstehen sie, die Ideen und Wünsche, die Fragen nach dem „wie“ und die Antworten darauf mit dem „genau so“. Hier passieren Rechenfehler („Wenn 1 Meter 100 cm sind, warum sägst Du dann 99,5 ?“), Denkfehler („In welche Richtung schiebt man nochmal eine Fräse? Ach egal...“) Entscheidungen („So mache ich das!“) und auch Fehlentscheidungen („Das mache ich wohl besser nochmal...“)
Oft hat sie Gesellschaft, zumeist eine bogenförmige und beidseitig in zwei Halbschalen endende Vorrichtung die primär das Ziel des Lärmschutzes verfolgt. Der Name ist Schutz...Gehör-Schutz, aber ihre Freunde nennen sie Mickey Maus. Dritter Protagonist in diesem Ensemble ist die leibhaftige Transparenz in Form einer Schutzbrille. Sie muss mit der Jahresmütze über einige Ecken verwandt sein, zumindest tragen sie beide den gleichen Namen, welcher auch auf ihnen zu lesen ist: Bosch.
Die Jahres-Mütze kann fliegen. Nein, Flügel hat sie nicht, sie ist ja kein gallischer Helm. Aber zuweilen ist sie es, die die Konsequenzen zu tragen hat, wenn Missgeschicke oder Vorkommnisse Ihren Träger derart erzürnen, dass dieser dem Drang etwas werfen zu wollen, einfach nicht widerstehen kann. Doch ihr wohl austariertes Masse-Volumen-Verhältnis lässt sie stets eine weiche Landung erleben.
Sie hat diese Jahr viel gesehen, doch eines nicht: Eine Waschmaschine von innen. Denn diesen Ausflug hat ihr ihr Träger mangels eines Pflegezettels oder sonstiger verbriefter Hinweise nicht zugetraut. Doch sie weiß um ihre eigene Vergänglichkeit. Und wenn das Jahr um ist, das letzte Projekt gebaut, die letzte Palette zerlegt und die Werkstatt zum letzten Male für das Jahr gefegt wurde, dann wird sie in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Ihre genaue Pläne sind noch nicht bekannt, aber man munkelt von einem Altersruhesitz in einem nahegelegenem Altkleidercontainer.
Aber es gilt auch: Nach der Mütze ist vor der Mütze. Dank diverser Werbegeschenke und Prämiensprünge ist die Nachfolge gesichert. Ähnliche Qualifikation, aber anderer Auftritt: 2021 bekommt eine beigefarbene Basecap den Job.
Meine Mütze und ich wünschen Euch einen guten Rutsch und alles gute für 2021. Hoffen wir alle auf bessere Zeiten.
...meine Werkstattmütze/Kappe/Basecap - oder wie auch immer man diese Kopfbedeckung nennen möchte - des ablaufenden Jahres. Wie ist das zu verstehen? Nun, wenn ich in meiner Garagenwerkstatt meinem Hobby nachgehe, dann trage ich immer eine solche. Und dieses Jahr war es eben diese dunkelgrüne aus dem Werbemittelfundus eines uns allen wohlbekannten Werkzeugmaschinenherstellers.
Sie sieht wahrlich nicht mehr jungfräulich aus. Abgenutzt an besonders belasteten Stellen, gezeichnet vom Schweiß des Trägers und den staubigen Emissionen seiner kreativen Ergüsse und seiner oft schmutzigen Taten. Sicher, sie teilt das Schicksal auch mit anderen Textilien. Aber verglichen mit den S3 Arbeitsschuhen, die oft sprichwörtlich im Dreck stehen oder der zur Arbeitshose degradierten Jeans, die auch schon mal etwas überschüssigen Leim vom Finger ihres Trägers zu erdulden hat, stellt sie doch im wahrsten Sinne den höchsten Punkt des Werkstattkleidungsarrangements dar. Und sie ist dem Kreativgeschehen am nächsten, sozusagen der Kronzeuge aller Entstehungsprozesse. Schließlich befindet sich in unmittelbarer Nähe unter ihr nur noch eine überschaubare Anzahl Haare und eine, zugegebenermaßen ziemliche dicke, Schädeldecke. Und dann kommt schon der Hauptrechner, anderswo auch als Gehirn bekannt. Und genau hier entstehen sie, die Ideen und Wünsche, die Fragen nach dem „wie“ und die Antworten darauf mit dem „genau so“. Hier passieren Rechenfehler („Wenn 1 Meter 100 cm sind, warum sägst Du dann 99,5 ?“), Denkfehler („In welche Richtung schiebt man nochmal eine Fräse? Ach egal...“) Entscheidungen („So mache ich das!“) und auch Fehlentscheidungen („Das mache ich wohl besser nochmal...“)
Oft hat sie Gesellschaft, zumeist eine bogenförmige und beidseitig in zwei Halbschalen endende Vorrichtung die primär das Ziel des Lärmschutzes verfolgt. Der Name ist Schutz...Gehör-Schutz, aber ihre Freunde nennen sie Mickey Maus. Dritter Protagonist in diesem Ensemble ist die leibhaftige Transparenz in Form einer Schutzbrille. Sie muss mit der Jahresmütze über einige Ecken verwandt sein, zumindest tragen sie beide den gleichen Namen, welcher auch auf ihnen zu lesen ist: Bosch.
Die Jahres-Mütze kann fliegen. Nein, Flügel hat sie nicht, sie ist ja kein gallischer Helm. Aber zuweilen ist sie es, die die Konsequenzen zu tragen hat, wenn Missgeschicke oder Vorkommnisse Ihren Träger derart erzürnen, dass dieser dem Drang etwas werfen zu wollen, einfach nicht widerstehen kann. Doch ihr wohl austariertes Masse-Volumen-Verhältnis lässt sie stets eine weiche Landung erleben.
Sie hat diese Jahr viel gesehen, doch eines nicht: Eine Waschmaschine von innen. Denn diesen Ausflug hat ihr ihr Träger mangels eines Pflegezettels oder sonstiger verbriefter Hinweise nicht zugetraut. Doch sie weiß um ihre eigene Vergänglichkeit. Und wenn das Jahr um ist, das letzte Projekt gebaut, die letzte Palette zerlegt und die Werkstatt zum letzten Male für das Jahr gefegt wurde, dann wird sie in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Ihre genaue Pläne sind noch nicht bekannt, aber man munkelt von einem Altersruhesitz in einem nahegelegenem Altkleidercontainer.
Aber es gilt auch: Nach der Mütze ist vor der Mütze. Dank diverser Werbegeschenke und Prämiensprünge ist die Nachfolge gesichert. Ähnliche Qualifikation, aber anderer Auftritt: 2021 bekommt eine beigefarbene Basecap den Job.
Meine Mütze und ich wünschen Euch einen guten Rutsch und alles gute für 2021. Hoffen wir alle auf bessere Zeiten.
