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+++ Bosch Bilanzpressekonferenz 2013 +++

Susanne
Goldmitglied
"Mit dem Internet der Dinge und Dienste, dem sogenannten Web 3.0, wird das Leben kommender Generationen sicherer oder auch effizienter und einfacher. Bosch ist dafür wie kaum ein anderes Unternehmen prädestiniert.“ Das sagte Bosch-Chef Volkmar Denner bei der Bilanzpressekonferenz in der Unternehmenszentrale in Gerlingen.
http://bit.ly/Zzd5gT


Was ist Eure Meinung: Wie und in welchen Bereichen wird die zunehmende Vernetzung unser Leben verändern?

15 ANTWORTEN 15

Munze1
Silbermitglied
Genau für das Thema Smart Home und Smart Grid habe ich gearbeitet.
Hochinteressant, doch da gibt es noch einige technische Hürden zu nehmen und auch die Angst vor Datensicherheit. Viele Nutzer wollen Komfort aber keine offenen Datenstellen.

Das was kommt ist sicher, in welchen Umfang meiner Meinung nach Ungewiss.

pitalie
Bronzemitglied
Ich trenne hier mal zwischen Mobilität (also Auto oder unterwgs) und Vernetzung zu Hause.
Zukünftig wird das Heimnetzwerk (LAN oder WLAN oder kombiniert) sicherlich eine zentrale Rolle spielen. Einige haben sich schon Heimnetzwerke aufgebaut, andere noch nicht. Los geht es mit dem Fernseher, der ins Internet kann. Das Internetradio, WLAN Boxen, MediaPlayer, Heimüberwachung mittels Webcam/Kamera, Kühlschrank, SmartGrip für Stromeinsparungen oder intelligente Lichtsteuerungen, um hier nur einige zu nennen.
Wer in seinen eigenen Heimnetzwerk heute schon die angemeldeten Geräte zählt, wird sich wundern, wie viel es doch sind.

pitalie
Bronzemitglied
Munze1:
Das was kommt ist sicher, in welchen Umfang meiner Meinung nach Ungewiss.


Wenn man 10 bis 15 Jahre zurück denkt: Internet kannte kaum einer, Handy`s hatten nur wenige.
Da die Entwicklung aber nicht langsamer wird, sonder eher schneller, kann sich jeder selber überlegen, was es in 15 Jahren alles geben wird.
Technische Spielerei ist sicher "toll", aber es sollte auch nicht zu umständlich sein. Mit dem Smartphone die Heizung oder den Fernseher zu bedienen mag vielleicht befremdlich wirken, ist aber auch positiv zu sehen: Nur noch eine Bedienung, die auch um "die Ecke" herum funktioniert. die Musik im MediaPlayer kann gesteuert werden, während man im Haus rumläuft. Und warum unterwegs nicht das wohnzimmer überwachen, ob dort nicht gewollte Personen rumlaufen?

Gelöschter Benutzer
Ehemaliges Mitglied
Das Web 3.0 wird, wie schon das Web 2.0, vor allem eines bringen:
Riesige Mangen persönlicher Daten, die irgendwelchen Unternehmen nutzen - im besten Fall für immer bessere Steuerung des Konsumverhaltens - im schlimmsten Fall zur totalen Überwachung.

Aber die Endkunden werden die neuen Features willkommen heißen und nicht mehr ohne sie leben wollen. - Wie sinnvoll sie auch sein werden und ohne über die Nebenwirkungen nachzudenken.

Tobi74
Bronzemitglied
Solange man sich nicht auf einen gemeinsamen Standard einigen wird, wird das eh nichts. Ganz gut zu sehen ist das beim Thema Smart Home, das Munze1 schon angesprochen hat. In der letzten c't waren mehrere Artikel dazu, die verschiedene Systeme vorgestellt haben. Das hervorstechendste Merkmal war, dass sie zueinander nicht kompatibel sind.

scaranow
Bronzemitglied
Susanne:
"Mit dem Internet der Dinge und Dienste, dem sogenannten Web 3.0, wird das Leben kommender Generationen sicherer oder auch effizienter und einfacher. Bosch ist dafür wie kaum ein anderes Unternehmen prädestiniert.“ Das sagte Bosch-Chef Volkmar Denner bei der Bilanzpressekonferenz in der Unternehmenszentrale in Gerlingen.
http://bit.ly/Zzd5gT


Was ist Eure Meinung: Wie und in welchen Bereichen wird die zunehmende Vernetzung unser Leben verändern?



"Mit dem Internet der Dinge...", gut, welche Dinge brauchen Internet? Muss mein Toaster online können? Braucht die Kaffeemaschine einen eigenen Twitter-Account? Nein! Wofür? Aber im Haus viele Sachen vernetzen zu können würde einem viele neue Möglichkeiten eröffnen. Der Toaster löst die Bestellung beim Bäcker für neue Semmeln aus und die Kaffeemaschine bestellt neuen Kaffee emoticon.teeth_smile.title emoticon.teeth_smile.title

Ne, im Ernst: Ich bin wirklich ein Fan von technischen Spielereien. Und ich sehe hinter vielen Sachen einen gewissen nutzen - und das geht sicher oft über solche platten Sprüche hinaus. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der Kühlschrank weiß, was drinnen steht und der Vorratsschrank ebenfalls - dann sieht man gleich, wofür man die Zutaten da hat, oder was man besorgen muss. Dass ein neues Haus komplett verkabelt wird - Dienstunabhängig - ist klar und muss meiner Meinung nach sein, wenn es irgendwie geht. Oder man sieht zumindest Installationswege vor, die es erlauben nachträglich Leitungen zu ziehen. Elektrische Rolläden, Lichtüberwachung, Heizungssteuerung sind alles Dinge, die ich durchaus sinnvoll finde. Genauso wie schaltbare Steckdosen oder NV-Stromstoßschaltungen anstatt normaler Lichtschalter. Da kommt dann auch der Sicherheitsaspekt dazu. Regen- und Windsensoren, die im Falle eines Sturmes die Rolläden runterfahren und auf offene Fenster hinweisen - eine schöne Idee, vor allem für Leute die viel unterwegs sind. Herdüberwachung, Bügeleisen, wenn man aus dem Haus geht, werden die entsprechende Steckdose einfach deaktiviert. Wohnraumüberwachung, Glasbruch, Rauchmelder, Türoffensensoren - alles Sicherheitsaspekte, die wichtig sein können. Genauso wie Anwesenheitssimulation im Urlaub. Integrierte Musikanlagen, Medienstreaming.....

Es gibt da wirklich viele tolle Sachen für den Privatmensch. Mein Problem damit, fängt beim zweiten Teil des Zitats an: "wird das Leben kommender Generationen sicherer oder auch effizienter und einfacher"! Sicherer - ja, die obigen Aspekte haben ein großes Gewicht, aber es muss auch sichergestellt sein, dass meine Daten, meine Informationen, meine Steuerungen von außen nicht erreicht werden können - ich muss zu jeder Zeit regeln können, wer was erfährt und worauf wer wann Zugriff hat. Die Daten dürfen nur auf dem Weg das Haus verlassen, auf dem ich es zulasse. Ich will nicht, dass meine Krankenkasse weiß, dass ich 3 Tafeln Schokolade der Geschmacksrichtung "Trüffel-Leberkäse" im Schrank liegen habe. Ich will auch nicht, dass mir mein Nachbar, der mich nicht mag, das Bügeleisen einschaltet. Und ich will nicht, dass Google oder irgendwer sonst weiß, was ich für Klopapier benutze und wie hoch mein durschnittlicher Blattverbrauch pro Sitzung ist. Volle Kontrolle über meine Daten wäre einer der wichtigsten Aspekte der Zukunft für mich - ein Faktor, der heute schon mehr Theorie als Tatsache ist. Wir ahnen doch schon jetzt nichtmal mehr wirklich, wer was über uns weiß.

Effizienter und einfacher... Computer helfen uns Probleme zu lösen, die wir ohne sie nicht hätten. Leider stimmt dieser Satz mehr als. Wer schon einmal versucht hat, Unterhaltungselektronik verschiedener Hersteller miteinander zu vernetzen weiß wovon ich rede. Aktuell ist das ganze Thema der intelligenten Vernetzung ein absolutes Drama des Standardisierungschaos. Es gibt x-verschiedene Bus-Systeme, x-verschiedene Datenstandards, x-verschiedene Protokolle. Es wäre mehr als nötig, dass hier ein möglichst einheitlicher und vor allem sicherer Standard geschaffen werden würde. Sicher was die Zugriffssicherheit anbelangt und sicher, was die Zukunftssicherheit anbelangt. Wir reden hier über Hausautomation! Es muss möglich sein in 25 Jahren noch entsprechende Technik zu bekommen. Alles Andere läuft wieder nur auf Abzocke hinaus!

SmartGrid - intelligente Stromnetze. Ein schöner Traum, der großes Überwachungspotential bietet. Hausintern gerne ein intelligentes Stromnetz, aber am Stromzähler muss schluss sein mit der Datenübertragung. Die Netzlast lässt sich auch außerhalb der Privatsspäre erfassen. Eine dezentrale Stromerzeugungsstruktur gekoppelt mit effizienter, dezentraler Stromspeicherung - z.B. Ortstromspeicher, in die jeder lokale Stromerzeuger einspeist und aus denen jeder Strombezieher entnehmen kann, sind 1000 mal sinnvoller und wahrscheinlich auch 1000 mal effizienter als jeden Verbraucher zu analysieren und zu überwachen, weil man ja dann sein Elektroauto als Stromspeicher verwenden kann. Tagsüber steht das Elektroauto wohl eh nicht in der Garage, kann also wohl nicht geladen werden und nachts soll es geladen werden. Da kann man den Strom aus der Speicherzelle schlecht für die Waschmaschine abzweigen, schließlich will man ja früh einfach losfahren können.

Vernetzte Mobilität... Gut, ich will mein Handy nicht mehr missen. Ich will das Gefühl haben, jederzeit jemanden anrufen zu können, wenn ich es muss. Ich will unterwegs schnell Mails checken, FB, Whatsapp, ein Rezept oder wenn ich grad auf irgendetwas warte etwas surfen oder was lesen oder Musik hören. Brauche ich dafür Google Glass? Muss ich ständig Informationen vor die Augen geführt bekommen, von denen irgendwer glaubt, sie wären interessant? Nein sicher nicht. Ich will nachsehen können, wenn mich etwas interessiert. Aber ich will weder, dass derjenige der mir entgegen kommt sofort weiß, dass ich heute früh bei FB einen frauenfeindlichen Witz gepostet habe noch will ich wissen, dass er ein neues Auto in der Garage stehen hat. Meiner Meinung nach wird auch unsere Mobilität inzwischen schon zu stark überwacht und protokoliert. Gerade jetzt mit den Anschlägen in Boston hat unser toller Innenminister wieder reflexartig nach mehr Kameraüberwachung geplärrt. Und das Argument, das könnte eh keiner alles sichte zählt nicht. Wer das glaubt sollte sich mit Projekt Indect vertraut machen. Jede Mautbrücke, die aktiv ist, scannt die Kennzeichen von ALLEN Fahrzeugen die sie passieren. Die Nummernschilder von nicht mautpflichtigen Fahrzeugen sollte eigentlich sofort gelöscht werden. Passiert das wirklich? Jede Überwachungskamera im öffentlichen Raum kann benutzt werden um Bewegungen einzelner Personen zu erfassen. Funkzellenüberwachung bei Demonstrationen? Wozu muss die Polizei wissen, wer an einer angemeldeten, friedlichen Demonstration teilnimmt? Der Bundestrojaner? O2s Angebot einer "anonymen" Erfassung von Bewegungsprofilen aller Kunden? Vorratsdatenspeicherung? Navis, die ständig Bewegungsdaten nach Hause schicken (TomTom und Andere). Die Daten des Straßenverkehr, die wieder O2 von seinen Kunden erfassen will. RFID-Chips im ePerso. NFC-Chips in der neuen eGK. NFC-Chips in Handys.

Unsere Mobilität und Realität ist schon so stark überwacht, dass jede Zunahme der Vernetzung der Mobilität nur zu noch lückenloserer Überwachung führen wurde. Wollen wir das wirklich?

Was bleibt dann noch übrig? Die Industrie wird noch stärker vernetzt werden. Logistik, Produktion, Marketing - die großen Aufgaben werden aber darin bestehen den Menschen genügen Arbeitsplätze zu geben, eine Gesellschaft deren Alterdurchschnitt immer stärker ansteigt wird auch ganz andere Anforderungen an die Arbeitswelt stellen, als wir jetzt erwarten. Flexible Arbeitszeiten, Home Office - Work Life Balance... Die Abkehr vom Öl, neue Energieformen, Wasserstoff, Kernfusion?, Automatisierung. Und ganz wichtig, der Erhalt einer guten Infrastruktur: Strom, Wasser, Abwasser, Telekommunikation, Müll, Straßen, Treibstoff, Nahrungsmittel - zu bezahlbaren Preisen und für jeden in ausreichendem Maße. Und das wird nur möglich sein, wenn die Menschen aufhören an das Märchen von der Selbstregulierung des Marktes zu glauben - aber das ist ein anderes Thema.

Alternative Verkehrkonzepte sind auch noch so ein Thema. Warum sollte es nicht möglich sein, wenn man wie wir vor ein paar Wochen, von Bayern nach Hamburg will, dass effizienter zu gestalten. Autozüge, gekoppelter Verkehr - Fahrzeuge schließen sich für einen Großteil der Strecke zu einem Verbund zusammen, so dass alle Energie sparen könne. Bei bedarf kann dann der einzelne ausscheren und sich individuell weiter fahren. Automatisierte, individuelle Fahrsysteme in Städten, Autopilotsysteme, Fahrassistenzsysteme - bei all diesen Theme spielt aber die Privatssphäre und die Datensicherheit eine unglaublich wichtige Rolle.

Ach Gott... Ich höre jetzt besser auf emoticon.teeth_smile.title emoticon.teeth_smile.title